Schlaganfall

Ein Schlaganfall kann jeden treffen, völlig unabhängig von Alter und Geschlecht. Meistens liegt ein Verschluss einer hirnversorgenden Arterie vor. Risikofaktoren sind Rauchen, Diabetes, hohe Cholesterinwerte, Übergewicht, mangelnde Bewegung sowie Bluthochdruck. Eine weitere, aber seltenere Ursache für einen Schlaganfall sind Blutgerinnsel, die sich bei Herzrhythmusstörungen im Herzen bilden. Gelangen solche durch die Kreislauftätigkeit ins Gehirn, können sie dort wichtige Arterien verstopfen. Auch aufgrund von Hirnblutungen kann ein Schlaganfall ausgelöst werden. Kommt es zu einem Schlaganfall, liegt immer ein plötzlicher Sauerstoffmangel der Nervenzellen vor.

Die Symptome eines Schlaganfalls sind relativ klar erkennbar. Plötzliche Sehstörungen, Schwindel, Gleichgewichtsstörungen, Koordinationsstörungen müssen nicht auf einen Schlaganfall zurückzuführen sein, sind aber mögliche Symptome. Ein Taubheitsgefühl, das plötzlich in den Extremitäten auftritt, sollte man auf jeden Fall ernst nehmen. Meistens betrifft dies dann nur eine Körperhälfte.

Ein Schlaganfall wirkt sich nämlich immer links- oder rechtsseitig aus, je nachdem in welchem Teil des Gehirns er ausgelöst wird. Verwirrungszustände, Sprachstörungen und ein plötzlich auftretender, starker Kopfschmerz, mit gleichzeitig stark erhöhtem Blutdruck sind weitere Anzeichen für einen möglichen Schlaganfall. Oberste Priorität ist bei einem Schlaganfall sofortige ärztliche Hilfe. Je schneller der Patient ärztliche Hilfe erhält, umso höher die Wahrscheinlichkeit, schwere Folgeschäden einzugrenzen. Je mehr Zeit verstreicht, umso schädlicher wirkt sich ein Schlaganfall auf die Gehirntätigkeit aus. Da im Gehirn alle wichtigen Aktivitäten gesteuert werden, wie Bewegungen der Extremitäten, das Sprachvermögen, aber auch das Denkvermögen, kann man sich auch als Laie vorstellen, welche Schäden ein Schlaganfall langfristig verursachen kann, wenn dem Patienten nicht auf schnellstem Wege geholfen wird.

Daher ist es auch für Laien äußerst wichtig, einen Schlaganfall erkennen zu können. Man sollte die betroffene Person bitten zu lächeln und beide Arme zu heben, und einen einfachen Satz zu formulieren. Hängt beim Lächeln oder auch beim Sprechen der Mundwinkel auf einer Seite herunter, und kann einseitig der Arm oder das Bein nicht angehoben und gehalten werden, besteht ein ernsthafter Verdacht auf einen vorliegenden Schlaganfall. In diesem Fall sollte man sofort den Notarzt verständigen und auch den Verdacht äußern, er wird dann bereits beim Eintreffen die nötigen Maßnahmen ergreifen und keine Zeit verlieren. Denn Zeit ist etwas, was ein Schlaganfallpatient nicht hat. Mit jeder Minute, die verstreicht, wird das Gehirn mehr geschädigt. Aufgrund dieser Schädigungen hat der Patient später auf jeden Fall Einschränkungen. Konnte schnell Hilfe geleistet werden, besteht die Möglichkeit, diese Schäden durch Reha-Maßnahmen vollständig zu beseitigen, aber dies bedeutet viel Training und Anstrengung für die Betroffenen. Bis zum Eintreffen des Notarztes darf der Betroffene auf keinen Fall alleine gelassen werden. Als Helfender sollte man sich bewusst machen, dass der Betroffene mit Sicherheit große Angst verspürt und der Blutdruck rast. Das Fenster öffnen, um für Sauerstoff im Raum zu sorgen, ist eine wichtige Maßnahme. Wenn es draußen kalt ist, sollte man den Betroffenen in eine Decke hüllen, sodass er nicht friert. Auch ist es wichtig, den Patienten zu beruhigen.

Leider wird oftmals viel zu spät Hilfe geleistet. Manchmal wird die Situation von anderen unterschätzt. Gerade wenn die Symptome sich im Bereich Schwindelgefühl und Sehstörungen bewegen, wird dem Patienten gerne der Rat gegeben, sich ein wenig auszuruhen. Bereits eine Stunde später kann es zu sehr schweren Schädigungen gekommen sein, und dann lässt sich leider kaum noch etwas tun. Andere Schlaganfallpatienten sind alleine, wenn der Schlaganfall passiert, und so hilflos, dass sie nicht auf sich aufmerksam machen können.

Viele Schlaganfallpatienten landen deswegen im Rollstuhl und oftmals ist auch das Sprachzentrum gestört. Das bedeutet, der Patient verliert für den Rest seines Lebens die Fähigkeit, sich zu artikulieren. Da in solchen Fällen meistens auch eine Körperhälfte komplett gelähmt ist, ist eine schriftliche Verständigung auch nicht mehr möglich. Das bedeutet aber nicht, dass der Patient gedanklich nicht mitbekommt, was um ihn herum geschieht. Meistens sind auch Blasenfunktion und Schließmuskel betroffen. Schlaganfallpatienten, die nicht rechtzeitig ärztliche Hilfe erhalten haben, benötigen in der Regel für den Rest ihres Lebens pflegerische Hilfe. In einigen, sehr schweren Fällen, in denen Stunden oder gar Tage vergangen sind, bis der Patient gefunden wurde, ist es auch möglich, dass er ins Koma fällt.

Eine gute Chance auf vollständige Genesung hat der Patient hingegen, wenn er schnelle, ärztliche Hilfe bekommt. Kleinere Lähmungserscheinungen können oft in einer Reha-Maßnahme wieder trainiert und teilweise sogar vollständig beseitigt werden. Leichte Störungen des Sprachzentrums verschwinden durch entsprechende Maßnahmen mit der Zeit auch wieder, aber der Patient darf natürlich nicht aufgeben, er muss mitarbeiten und seine gesamte Energie in die eigene Genesung investieren.