Hirntumore

Ein Hirntumor ist eine Wucherung des Gewebes im Gehirn, aber es gibt auch Tumoren der Hirnhäute. Ab einer bestimmten Größe verursachen sie Schmerzen, Ausfälle in bestimmten Körperregionen, oder allgemeine Störungen. Man unterscheidet gutartige und bösartige Tumoren. Die gutartigen Tumoren entstehen zwar aus dem vorhandenen Gewebe und verdrängen auch das umliegende Gewebe, aber sie bilden keine Metastasen – dies ist aber auch die einzige Begründung für die Bezeichnung „gutartig“. Je nach Größe können sie nämlich zu einem erhöhten Hirndruck und damit zu zahlreichen Beschwerden führen. Es ist notwendig, solche Tumoren operativ zu entfernen. Bösartige Tumoren sind nicht vom umliegenden Gewebe getrennt, sie wachsen in das Gewebe hinein und bilden Metastasen. Bei einem operativen Eingriff kann niemals das gesamte, erkrankte Gewebe entnommen werden, was bedeutet, es wachsen weitere Tumoren.

Die Symptome für einen Gehirntumor können vielfältig sein. Man darf hierbei nicht vergessen, dass der gesamte Körper, sogar der kleine Zeh, vom Gehirn aus gesteuert wird. Bei gutartigen Tumoren kommt es aufgrund des erhöhten Hirndrucks zu starken Kopfschmerzen mit Übelkeit und Erbrechen. Ein weiteres Symptom können gelegentlich auftretende Bewusstseinsstörungen sein. Allerdings kommen auch neurologische Ausfälle vor, wie zum Beispiel Lähmungen bestimmter Körperteile, Ausfälle des Gesichtsfelds, epileptische Anfälle.

Die Diagnose erfolgt mittels einer Kernspintomographie. Dem Patienten wird ein Kontrastmittel gespritzt, wodurch ein eventuell vorhandener Tumor sehr gut sichtbar wird. Eine weitere Methode ist die Positronenemissionstomographie, die gleichzeitig aufzeigt, wenn der Tumor bösartig ist. Diese Methode ist allerdings sehr aufwendig und wird nur in sehr großen Spezialkliniken angewendet.

Für eine Therapie muss zunächst der Tumor genau lokalisiert werden, ebenso seine Größe, und der Allgemeinzustand des Patienten spielt eine große Rolle bei den Therapiemaßnahmen. In der Regel wird sofort operiert. Operationen sind im Gehirnbereich noch immer sehr schwer durchzuführen. Es darf nur so viel wie nötig Gewebe entfernt werden, da es sonst zu weiteren Schäden kommen kann. Bei vielen Tumoren ist jedoch das kranke Gewebe vom gesunden Gewebe kaum zu unterscheiden. Inzwischen wird sehr häufig auch am wachen Patienten operiert – damit kann der Chirurg sichergehen, dass er kein Gewebe entfernt, das für Gehirnfunktionen zuständig ist. Der Patient wird für diese Operation kurz in Narkose gelegt, der Schädel wird geöffnet, das Gehirn wird freigelegt und der Patient wird aufgeweckt. Es klingt erstaunlich, aber diese Operationsmethode bereitet dem Patienten keine Schmerzen während der Operation, denn das Gehirn selbst verfügt über keine Schmerzsinneszellen. Bevor nun ein Gewebeteil operativ entfernt wird, kann ma wachen Patienten überprüft werden, ob es zu Ausfällen oder Lähmungen kommt. Nach der Operation erfolgt eine Behandlung über Bestrahlung, die manchmal mit einer Chemotherapie kombiniert wird. Die Chemotherapie wird bei bösartigen Tumoren meist noch eine Weile fortgesetzt.

Die nachfolgende Strahlenbehandlung dauert mehrere Wochen, doch zwischendurch muss immer wieder einige Tage pausiert werden, damit sich das gesunde Gewebe wieder erholen kann.

Die Chemotherapie ist gefürchtet, denn sie verursacht hohe Nebenwirkungen. Die Medikamentenkombination muss über einen Zyklus von sechs Wochen eingenommen werden. In einigen Fällen muss die Chemotherapie wiederholt werden.

Die Prognosen kann man nur individuell bestimmen. Ein gutartiger Tumor kann in der Regel entfernt werden und außer regelmäßigen Kontrolluntersuchungen müssen keine weiteren Maßnahmen getroffen werden. Bei bösartigen Tumoren ist die Prognose immer abhängig davon, wie groß der Tumor bei Diagnosestellung und Operation war und wie viel Gewebe infiltriert wurde.