Schwindel
Jeder erwachsene Mensch kennt das Gefühl des Schwindels, das Gefühl, dass sich alles um einen herum dreht, und man der Meinung ist, gleich bewusstlos zu werden. Der medizinische Fachausdruck für Schwindel ist „Vertigo“.
Schwindel kann viele Ursachen haben, von einer harmlosen Kreislaufschwäche durch zu schnelles Aufstehen nach längerer Ruhephase, als Begleiterscheinung einer Schwangerschaft, aber auch während der monatlichen Regelblutung klagen viele Frauen über ein Schwindelgefühl, welches sie ab und an verspüren. Schwindel kann ebenso eine Begleiterscheinung von Kopfschmerzen sein oder als Nebenwirkung auftreten nach der Einnahme eines Medikaments.
Aber Schwindel kann auch ernsthafte Ursachen haben. Das Gleichgewichtsorgan liegt im Innenohr – ist dieses gestört, möglicherweise durch eine vorübergehende Infektion, kann es zu Schwindel kommen. Bei chronischen Infektionen im Innenohr kann der Gleichgewichtssinn dauerhaft gestört sein und zu einer Erkrankung des Gleichgewichtssystems führen. Schwindel hat oft Begleiterscheinungen wie Übelkeit, Erbrechen, Schweißausbrüchen, Herzrasen bis hin zum Kreislaufkollaps.
Auch bei Verletzungen der Halswirbelsäule, beispielsweise nach einem Unfall, ist Schwindel ein typisches Symptom und gibt Hinweise darauf, dass etwas nicht in Ordnung ist. Eine Kopfgelenkinstabilität kann ebenfalls zu regelmäßigen Schwindelanfällen führen. Diese kann durch eine Ruptur, aber auch durch Überdehnung entstehen. Menschen, die sich wenig bewegen und vorwiegend im Sitzen arbeiten, leiden oftmals an einer zu schwachen Rücken- und Halswirbelsäulenmuskulatur, und können eine solche Ruptur bereits mit einer harmlosen, reflexartigen Bewegung verursachen.
Bei einem einmaligen Schwindelanfall besteht kein Grund zur Besorgnis, aber wenn solche Anfälle sich häufen, ist es dringend angeraten, einen Arzt aufzusuchen. Die Ursachen müssen unbedingt abgeklärt werden. In einigen Fällen, wenn der Hausarzt als Ursache nicht beispielsweise einen niedrigen Blutdruck erkennt, wird er den Patienten an Fachärzte überweisen. Überprüft werden bei regelmäßigen Schwindelanfällen das Herz- Kreislaufsystem, beim HNO-Facharzt wird das Gehör überprüft, um festzustellen, ob die Ursache in einem gestörten Gleichgewichtssinn zu finden ist. In Einzelfällen wird eine Computertomographie angeordnet. Kardiologische Untersuchungen gehören in der Regel ebenfalls zu den Standard-Untersuchungen.
Schwindel hat in den meisten Fällen glücklicherweise eher harmlose Ursachen, die aber trotzdem behandelt werden müssen. Liegt die Ursache im Innenohr und einem dadurch gestörten Gleichgewichtssinn, kann in der Regel operativ geholfen werden. Bei niedrigem Blutdruck werden Medikamente verschrieben, die über einen gewissen Zeitraum einzunehmen sind, bis sich der Kreislauf wieder stabilisiert hat. Liegt die Ursache in einer Verletzung der Halswirbelsäule, wird der Orthopäde dem Patienten helfen, die Halswirbelsäule zu stabilisieren, eventuell eingeklemmte Nerven wieder freizulegen und wahrscheinlich eine Physiotherapie anordnen.
Grundsätzlich kann man sagen, dass ausreichende Bewegung, eine gute Ernährung, Sport in Maßen, kein Alkohol- und Nikotingenuss bereits dafür Sorge tragen, dass solche Erkrankungen eher selten auftreten, und dann meist ganz harmlose Ursachen haben.